Maloja Lage

Der Name Maloja bezeichnet eine Fraktion der polit. Gem. Stampa sowie einen Bezirk. Die Fraktion liegt auf 1815 m.ü.M. am Malojapass auf der Engadiner Hochebene und umfasst die ehemaligen Sommersässe der Bauern von Stampa: Maloja, Isola, Capolago, Pila und Orden. 1244 Malongum, 1275 Malodia (Etymologie vorröm.), rätorom. Malögia. Ab dem 15. Jh. wurde Maloja von Stampa aus erschlossen.

 

Maloja heute (Tourismus)

Maloja ist für seinen anregenden wie entspannenden Charakter und seine unmittelbare Nähe zu St. Moritz bekannt. Maloja ist ein Wander-, Touren- und Klettergebiet ersten Rangs. Ausdauer wird durch landschaftlich eindrucksvolle Ausblicke belohnt. Auf einem gut gepflegten Rundweg durch ein Naturschutzreservat lassen sich die Rückzugsspuren der Gletscher der letzten Eiszeit bestaunen, es gibt hier so viele Gletschertöpfe wie sonst nirgends in Europa. Der Silsersee bietet im Sommer beste Surf- und Segelbedingungen. Im Winter ist Maloja Ausgangspunkt zahlreicher Loipen und der traditionelle Startort des Engadin Skimarathon, der u. a. über den gefrorenen Silsersee führt und im 42 km entfernten S-chanf endet. Der Skilift am Piz Aela befördert alpine Skifahrer und Snowboarder auf knapp 2000 m Höhe, der Berg verwandelt sich nach Schneefällen in ein Pulverschneeparadies.

Auf den Spuren des Malers Giovanni Segantini können heute in und um Maloja verschiedene Ausflüge unternommen werden: ein Besuch der "Casa Segantini", des Ateliers Segantini (beide im Dorf selbst gelegen) sowie ein Spazierweg, der Sentiero Segantini, der mit einzelnen Bildstationen auf einem Wanderweg ins Seitental Orden führt.

Vor Ort in Maloja ist in der Dauerausstellung "Landschaftsgeschichte Maloja" wissenswertes über die Folgen der Kontinentalkollision vor 90 Millionen Jahren für die Geologie und Geomorphologie der Gegend zu erfahren. Die Ausstellung wurde gestaltet von der Assoziation Pro Natura und ist im Sommer im Turm Belvedere zu besichtigen.

 

Maloja Geschichte

Die frühesten Funde weisen darauf hin, dass die Gegend um Maloja schon etwa 2000 Jahre v. Chr. besiedelt war. Zeugnisse sind vor allem der Druiden Stein von Maloja, Münzfunde, Wannengräber und Ornamentsteine.

Aus der Zeit der Römer ist die wichtige Funktion Malojas durch seine Lage an der Passstrasse belegt. Auf dem Fussweg von Maloja nach Cavril finden sich noch heute römische Spuren. Weitere Pässe der Gegend, die seit frühester geschichtlicher Zeit als Übergänge benutzt wurden, sind der schon genannte Julier (nordöstlich von Maloja), der Splügen (westlich) sowie zwei Pässe, die auch heute nur zu Fuss zu bewältigen sind: westlich, vom Val Maroz Richtung Bivio aufsteigend, der Septimerpass, der von Maloja aus gesehen hinter dem Gipfel des Piz Lunghin liegt, sowie südöstlich der Muretto, vom Val Forno abzweigend Richtung Veltlin. Auch Schmuggel entlang dieser Wege und über diese Pässe war später wirtschafts-, politik- und kulturgeschichtlich von einiger Bedeutung.

Ab dem 15. Jahrhundert wurde Maloja durch die Bauern von Stampa (Bergell) für Sommersässe erschlossen. Die ursprüngliche Bauweise ist in den umliegenden Weilern Cresta, Cà de Maté, Orden sopra/ Orden dent und Pila teilweise noch zu sehen.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert erleidet die Bevölkerung der Gegend Auswirkungen der napoleonischen Kriege, als sich abwechselnd französisches und österreichisches Militär mit Besetzungen, Verwüstungen und Viehraub umtreibt. Hier war für die Bauern des Bergell der Rückzug hinauf nach Maloja ein Versuch, die Zeit zu überleben.

Ca. 100 Jahre später, 1880, entdeckte der belgische Graf Camille de Renesse die atemberaubende Gegend und verwandelte Maloja, mit dem Bau des Kursaal Maloja (heute Maloja Palace), zu einem glamourösen Treffpunkt der internationalen Aristokratie.

Maloja war ursprünglich nicht die Bezeichnung für einen Ort, sondern für den Pass und gelangte erst im 19. Jahrhundert, mit dem Bau der heutigen Strasse, dank dem Pioniergeist des belgischen Grafen Camille de Renesse, zu seiner Bedeutung. Er war von der grandiosen Alpenwelt dermassen fasziniert, dass er in Maloja den Bädertourismus und eine Ferienstadt für die Aristokratie aufbauen wollte. So liess er 1882–1884 das Hotel Maloja Palace erbauen, das Hotel Schweizerhaus, die beiden Kirchen (Anglikanische Kirche und Chiesa Bianca), das Schloss Belvedere und verschiedene Villen.

Doch seine Pläne scheiterten, und Maloja ist heute ein kleiner, sympathischer Ferienort. Er besitzt sogar das Qualitätssiegel der Schweizer Familienorte - als einziger im Oberengadin.

Eine eigene Poststation (im Berghotel Kulm) bestand bis 1880. 1882–1900 gab es auf der Malojaroute 16'594 Postreisende, zwischen 1930 und 1952 wurden 218'884 postreisende Personen gezählt. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs sind um Maloja wichtige Ereignisse des antifaschistischen Widerstands zu verzeichnen, dem in den letzten Jahren verstärkt wissenschaftliche Aufmerksamkeit zukommt.

 

Maloja Kunst

Der heute bekannteste Maler der Region, Giovanni Segantini (1858–1899), stammte aus Italien, hatte zeitlebens einen italienischen Mäzen, und gilt wegen seiner Sujets als der Engadiner Maler. Er verbrachte mit seiner Familie seine letzten 5 Lebensjahre in Maloja. Einer seiner Meisterschüler war Giovanni Giacometti (1868–1933), der Vater des berühmten Alberto Giacometti (1901–1966), die beide aus Stampa im Bergell stammten. Das Atelier Segantini (das ehemalige Atelier des berühmten italienischen Malers Giovanni Segantini) und den so genannte "Sentiero Segantini" einen Spaziergang, der wichtige Stationen von Segantinis Schaffen in Maloja miteinander verbindet und mit Schautafeln dokumentiert, sind allemal sehr sehenswert.

Die vielseitige Künstlerin Elvezia Michel-Baldini (1887–1963), die in Borgonovo im Bergell lebte und wirkte, bezog das Leinen für ihre meisterlichen Kunstwebereien aus eigenem Flachsanbau im Weiler Pila (am Fusse des Lunghin nahe Maloja gelegen).

Im Seitental Orden wurde 1997 eine Freiluft-Installation aus neun farbigen Säulen Culur von Gottfried Honegger eingeweiht. Sie ist im Gelände markant platziert und stellt flussaufwärts über die Orlegna hinweg einen Bezug zwischen der Rückhaltemauer und dem Grundstück der Stiftung Salecina her, die letzte bewohnte Liegenschaft im Seitental Orden an der Orlegna-Brücke auf dem Weg zum Fornogletscher

 

Maloja im Sommer:

 

Maloja im Winter:

  • Skilift Aela

  • Kinderskilift (ideal auch für Anfänger. Es sieht niemand zu ;-))

  • Ski-, Snowboard und Kinderskischule

  • Langlaufloipen total 150 km (Anschluss direkt vor dem Haus, kleine Runde ~1km, grosse Runde ~4km,
    kupiertes Gelände ideal für Training oder über die Seen, wenn gefroren (den Seen entlang) bis Schuol)

  • 2 Schlittelbahnen (Länge 3 km)

  • Natureisfeld (Sils)

  • Curling (Sils)

  • Eisstockschiessen (Sils)

  • usw. Postauto-Verbindung in alle Skigebiete des Engadins

  • Maloja ist Startort des Engadiner Skimarathons. (Von der Wohnung 2km bis zum Start)

 

Text Box

Quelle:
https://www.engadin.ch
http://de.wikipedia.org/wiki/Maloja